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Gewerbemieten trotzen der Corona-Pandemie

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Infolge der Kontakteinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schickten zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice. Auf die angebotenen Büromieten wirkte sich das bislang nicht aus. Neun von zwölf der untersuchten Großstädte wiesen für die Angebotsmieten Zuwächse von mehr als zwei Prozent für das erste Halbjahr 2020 aus. Besonders stark wuchsen die Büromieten in Köln (plus 7,1 Prozent), Leipzig (plus 5,8 Prozent) und München (plus 4,6 Prozent).

Ein Quartalsvergleich zeigt, dass die Zuwächse im ersten Halbjahr 2020 vor allem durch das starke erste Quartal getragen werden. Im zweiten Quartal stagnierten die Angebotsmieten mit regionalen Abweichungen. Ein nachhaltiger Einbruch durch die Folgen der Corona-Pandemie ist bisher nicht erkennbar.

Rechnet man das Wachstum des ersten Halbjahres 2020 auf ein Jahr hoch, würde sich für neun der zwölf betrachteten Städte ein stärkeres Mietpreiswachstum als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre ergeben. So weist Berlin eine jährliche Wachstumsrate seit 2010 von 5,7 Prozent auf. In Leipzig (3,4 Prozent), München (3,2 Prozent), Stuttgart (3,2 Prozent) und Köln (3,0 Prozent) liegen die jährlichen Wachstumsraten seit 2010 über drei Prozent.

„Die Entwicklung des Büromarkts mag mit Blick auf den wirtschaftlichen Einbruch überraschen. Doch die Corona-Pandemie hat den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt im ersten Halbjahr 2020 deutlich schwächer getroffen, als zunächst erwartet. Das liegt vor allem daran, dass Deutschland im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarländern relativ gut durch die Krise gekommen ist. Bisher zeigt sich vor allem der Büroimmobilienmarkt bis auf regionale Ausnahmen recht stabil. Ein Einbruch der Mieten ist laut unseren Daten auch im zweiten Quartal 2020 ausgeblieben. Ob die Folgen der Corona-Pandemie den Bedarf und die Anforderungen an Gewerbeimmobilien langfristig und strukturell verändern, müssen wir abwarten“, sagt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von Immoscout24.

Bereits vor der Corona-Pandemie zeigten sich im Einzelhandelsmarkt sehr unterschiedliche Bewegungen. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2020 in beiden Quartalen fort. So sind in Hamburg, Frankfurt am Main und Dresden die angebotenen Einzelhandelsmieten im ersten Halbjahr 2020 zwischen 5,5 Prozent und 6,3 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sanken in Köln, Leipzig und München die Einzelhandelsmieten zwischen 6,1 Prozent und 8,2 Prozent. In Berlin zeigen sich die angebotenen Einzelhandelsmieten auf Basis der hedonischen Berechnungsmethoden des GIMX mit einem leichten Wachstum von 0,7 Prozent vergleichsweise stabil.

„Die Gewerbeimmobilienmärkte differenzieren sich weiter aus. Gerade im Einzelhandelsmarkt gibt es regional unterschiedliche Bewegungen nach oben und nach unten. Damit setzt sich die Entwicklung aus dem letzten Jahr fort, ein deutlicher Corona-Effekt ist bislang nicht feststellbar. Zwar ist es für eine Entwarnung noch zu früh, aber es bleibt die Hoffnung, dass der Gewerbeimmobilienmarkt weniger stark getroffen wird, als teilweise vermutet“, erklärt Prof Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanz- und Immobilienmärkte beim Institut der deutschen Wirtschaft. (DFPA/TH1)

Quelle: Pressemitteilung Immoscout24

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