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Wohnungsbau 2017: Fertigstellungszahlen bleiben mit 284.800 deutlich hinter den Erwartungen zurück

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Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen lag 2017 bei 284.800. Damit wurden lediglich 7.100 Wohnungen mehr fertiggestellt als ein Jahr zuvor (+2,6%). Dies ist zwar das höchste Niveau seit 15 Jahren, die Zahl der Fertigstellungen bleibt damit aber weit hinter den Erwartungen vieler Experten von 310.000 zurück. Die Entwicklung bei den Mehrfamilienhäusern fällt zwar deutlich positiver aus: Die Fertigstellungen von neuen Wohnungen sind um 6,7 % angezogen und erreichten mit 122.800 den höchsten Stand seit 2000. Aber auch diese Zahl bleibt hinter den Erwartungen zurück und reicht nicht aus, um den Bedarf – insbesondere in Ballungsgebieten – zu decken.

Angesichts der hohen Genehmigungszahlen im gesamten Wohnungsbau von 375.400 in 2016 und 347.900 in 2017 hätten die Fertigstellungen deutlich höher ausfallen müssen, kommentierte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) heute in Berlin die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Er sieht eine der Ursachen in der Zunahme von Grundstücksspekulationen. Er appelliert daher an die Politik, gegen die mittlerweile verbreitete Praxis der „Genehmigung zum Weiterverkauf“ vorzugehen. Ansonsten wäre der von der Bundesregierung angestrebte Bau von 375.000 fertiggestellten Wohnungen pro Jahr in der neuen Legislaturperiode nicht zu erreichen. Einerseits fehle ausreichend und bezahlbares Bauland, andererseits werde dieses nicht bebaut, sondern von Spekulanten immer wieder teurer weiterverkauft. Als Konsequenz könnten seriöse Bauherren ihr Bauvorhaben nicht umsetzen, weil nicht ausreichend Grundstücke zur Verfügung stünden.

Der Bauindustrieverband räumt allerdings ein, dass der Wohnungsbau schneller und effizienter gestaltet werden müsse. Deshalb setze der Verband große Hoffnungen auf einen Durchbruch beim seriellen und modularen Wohnungsbau. Vor allem von der Kombination von Planung und Bauausführung aus einer Hand verspreche sich die Bauindustrie eine deutliche Verkürzung der Bauzeiten.

Den Vorwurf aus der Politik, dass die geringen Fertigstellungszahlen auf Kapazitätsengpässe in der Bauwirtschaft zurückzuführen seien und dass die Bauunternehmen zurückhaltend auf den Wunsch der Politiker, ihre Kapazitäten aufzubauen, reagieren würden, weist der Bauindustrieverband zumindest für das Bauhauptgewerbe zurück. Die Branche habe innerhalb weniger Jahre ihren Personalbestand aufgestockt: 2017 seien 812.000 Personen im Bauhauptgewerbe beschäftigt gewesen, 107.000 mehr als zum Tiefpunkt 2009. Auch in Maschinenkapazitäten werde investiert: Immerhin plane laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages jedes vierte Bauunternehmen 2018 seine Investitionen zu erhöhen, so viele wie noch nie zuvor.

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von factum
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