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Bitcoin als staatliche Währungsreserve ungeeignet – Stablecoins als bessere Alternative

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Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, sieht Bitcoin aufgrund seiner hohen Volatilität nicht als geeignetes Instrument für staatliche Währungsreserven. In einem aktuellen Marktkommentar betont Walk, dass Bitcoin ein Finanz-Asset und kein Stabilitätsanker sei. Besonders für Industrieländer wie die USA oder die Eurozone sei eine Bitcoin-Reserve nicht notwendig, da deren Währungen global anerkannt, frei konvertierbar und stabil sind. Schwellenländer könnten zwar geringe Bitcoin-Anteile zur Risikostreuung nutzen, doch als Schutz vor Kapitalflucht oder externen Schocks tauge Bitcoin nicht – im Gegenteil: „In Krisenzeiten fällt Bitcoin oft parallel zu Technologieaktien und stabilisiert nicht.“

Eine Rückkehr zu einem Währungsanker à la Goldstandard lehnt Walk ebenfalls ab. Bitcoin sei sogar noch restriktiver als Gold, da seine feste Obergrenze von 21 Millionen Einheiten jede Anbindung an reale Wirtschaftsvorgänge illusorisch mache. Dies würde langfristig zu Deflation, sinkenden Investitionen und steigender Schuldenlast führen.

Als bessere Alternative sieht Walk privatwirtschaftlich gestützte Stablecoins auf Eurobasis, die durch Staatsanleihen gedeckt sein könnten und schnelle, kostengünstige Online-Transaktionen ermöglichen – insbesondere im internationalen Zahlungsverkehr. Für die USA zeige sich dieses Potenzial bereits durch Stablecoins wie Tether und USD Coin. Ein staatlich unterstützter US-Stablecoin könnte die Dollar-Dominanz stärken und gleichzeitig die Staatsverschuldung effizienter finanzieren.

Walk plädiert daher auch in der Eurozone für die Förderung privat emittierter, staatlich regulierter Stablecoins. Diese könnten die Ziele eines digitalen Euro schneller, günstiger und marktnäher erreichen, ohne eine langwierige eigene Infrastruktur aufzubauen.

Neben diesen Währungsfragen beobachtet Walk die weltwirtschaftliche Lage genau. Wichtige Einkaufsmanagerindizes aus den USA, Japan und Europa dienen als Stimmungsbarometer, während die wirtschaftlichen Entwicklungen in China – beeinflusst durch US-Zölle – weiterhin im Fokus bleiben.

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