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Mehr studentischer Wohnraum wird in europäischen Städten dringend benötigt

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In den großen Städten Europas besteht ein erheblicher Mangel an Wohnraum für Studierende. Laut einer Untersuchung des Immobiliendienstleisters JLL, der 40 Städte in 16 europäischen Ländern analysiert hat, übersteigt die Nachfrage nach Unterkünften für Studenten bei weitem das vorhandene Angebot. Die durchschnittliche Versorgungsquote mit speziellem studentischem Wohnraum liegt in den untersuchten Städten lediglich bei 14 Prozent, was bedeutet, dass 86 Prozent der Studierenden keine entsprechend auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterkunft finden und stattdessen auf alternative Wohnformen wie Wohngemeinschaften oder den freien Wohnungsmarkt angewiesen sind.

Um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an studentischem Wohnraum zu decken, müssten in ganz Europa etwa 450 Milliarden Euro investiert werden. Im Vergleich dazu beliefen sich die gewerblichen Investitionen im Jahr 2022 lediglich auf 13 Milliarden Euro. Besonders in Kontinentaleuropa besteht ein hohes Potenzial für Investitionen, da dort im Gegensatz zu Großbritannien in den letzten Jahren deutlich weniger Geld in studentisches Wohnen geflossen ist.

JLL prognostiziert, dass bis zum Beginn des Semesters 2030/31 die Anzahl der Studierenden in den wichtigsten europäischen Märkten um etwa zehn Prozent auf 23,5 Millionen steigen wird, was einen zusätzlichen Bedarf von zwei Millionen Betten bedeutet. Dies entspricht fast dem gesamten aktuellen Bestand von 2,2 Millionen Betten. Etwa 40 Prozent dieser Betten gehören privaten institutionellen Investoren, während die restlichen 60 Prozent öffentlichen Einrichtungen gehören oder subventioniert werden und daher nur begrenzt für internationale Studierende oder einheimische Studierende mit bestimmten sozioökonomischen Merkmalen verfügbar sind.

Trotz eines Wachstums von rund 48.000 auf insgesamt etwa 700.000 Studentenwohnungen in den fünf größten europäischen Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien in den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Studierenden im gleichen Zeitraum um das Fünffache erhöht. In den untersuchten Städten besteht ein Defizit von insgesamt 1,2 Millionen Betten, das auch durch geplante und laufende Bauprojekte nur minimal reduziert werden kann.

Die Städte mit dem größten Mangel an studentischem Wohnraum in Europa sind Rom, Paris und Warschau. Unter den deutschen Metropolen belegen Köln (Platz sieben), Berlin (Platz acht) und Hamburg (Platz zehn) einen Platz unter den Top Ten. London, Glasgow, Manchester und Bristol führen das Ranking der Städte mit der höchsten Nachfrageentwicklung an, während Berlin und München als attraktive Standorte für Investitionen in Studentenwohnungen gelten.

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